Vorlage - VO/2025/14127-01  

Betreff: Antwort auf die Anfrage von Juleka Schulte-Ostermann (GAL) u. Andreas Müller (Die Linke), Anfrage gem. §16 GO: Öffentliche Beschaffung von Smartphones, Computern, Laptops und Tablets
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Bürgermeister Jan LindenauBezüglich:
VO/2025/14127
Federführend:1.105 - Informationstechnik Bearbeiter/-in: Malner, Frank
Beratungsfolge:
Senat zur Senatsberatung
Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck zur Kenntnisnahme
22.05.2025 
15. Sitzung der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck zur Kenntnis genommen / ohne Votum   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n

Beschlussvorschlag

 

Anfrage von Juleka Schulte-Ostermann (GAL) u. Andreas Müller (Die Linke)A gem.  §16 GO: Öffentliche Beschaffung von Smartphones, Computern, Laptops und Tablets

 


Begründung

Der Bereich 1.105 Informationstechnik betreut rund 3.000 IT-Arbeitsplätze bei der

Hansestadt Lübeck und sorgt dafür, dass alle IT-Systeme reibungslos und mit höchster

Verfügbarkeit funktionieren. In dieser professionellen und komplexen Umgebung hat die

Nutzung von Refurbished-Produkten signifikante Nachteile, die den hohen Anforderungen an Service, Zuverlässigkeit und Effizienz entgegenstehen.

 

Ein zentraler Aspekt ist der Service: Für die Betreuung der städtischen IT-Systeme ist der Bereich 1.105 auf schnelle, garantierte Unterstützung angewiesen, die von Herstellern und zertifizierten Partnern sichergestellt wird. Refurbished-Produkte bieten in der Regel nicht die gleiche Servicequalität, da sie oft aus unterschiedlichen Quellen stammen, weniger einheitlich und möglicherweise nicht mit denselben Serviceverträgen ausgestattet sind. Dies erhöht das Risiko von Ausfällen und verlängert die Bearbeitungszeit im Falle von Problemen ein Risiko, das im Sinne der Nutzer:innen nicht eingegangen werden kann.

 

Hinzu kommen weitere Bedenken:

 

  • Kompatibilitätsrisiken: Refurbished-Geräte stammen oft aus unterschiedlichen
    Generationen und Herstellerserien. Dies kann zu Inkompatibilitäten mit der bestehenden IT-Infrastruktur führen, die auf einheitliche Standards angewiesen ist.

 

  • Fehlende langfristige Unterstützung: Oftmals sind Garantien und Serviceverträge für Refurbished-Produkte eingeschränkt oder qualitativ schlechter als bei neuen Geräten, was die Zuverlässigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit negativ beeinflussen kann.

 

  • Erhöhter Wartungsaufwand: Generalüberholte Geräte könnten häufiger gewartet oder repariert werden müssen, was zusätzliche Ressourcen erfordert.

 

  • Technologische Rücksndigkeit: Da Refurbished-Produkte in der Regel nicht auf dem neuesten Stand der Technik sind, könnte dies zukünftige Softwarelösungen und die Implementierung moderner Technologien erschweren.
  • Unbekannte Vorgeschichte der Geräte: Die Gerätehistorie ist häufig unklar, wodurch ein Risiko für versteckte Schäden, mögliche Schadsoftware oder vorzeitige Ausfälle entsteht.

 

  • Uneinheitliche IT-Landschaft: Für eine effiziente Verwaltung und Wartung der IT-Systeme ist Homogenität essenziell. Refurbished-Produkte erschweren dies aufgrund ihrer Diversität.

 

  • Image und Wahrnehmung: Der Einsatz von Refurbished-Geräten könnte als weniger hochwertig wahrgenommen werden, was sich negativ auf das professionelle Erscheinungsbild und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden auswirken könnte.

 

 

Nachhaltigkeit bleibt dennoch ein zentrales Ziel für den Bereich 1.105 Informationstechnik. Um dieses Anliegen zu unterstützen, setzt der Bereich IT unter anderem auf die Verwertung ausgemusterter IT-Hardware durch ein DEKRA-zertifiziertes Unternehmen, welches darüber hinaus auch das PRIMAKLIMA Siegel trägt. Dieses Unternehmen arbeitet seit 2018 CO-neutral; ein entscheidender Faktor, den wir bei der Dienstleisterauswahl bewusst berücksichtigt haben, um Klimaschutz und Nachhaltigkeit gezielt zu fördern.

 

 

Im Verwertungsprozess werden wiederverwendbare Komponenten in ihre Grundstoffe zerlegt. Diese Materialien, darunter Aluminium, Kupfer, Glas, Gold, Eisen, Platin, Stahl und Zinn, werden dann an zertifizierte Rohstoffverwerter geschickt, wo diese weiterverarbeitet werden. Dies trägt dazu bei, dass giftige Stoffe nicht in die Umwelt gelangen, natürliche Ressourcen geschont werden und gleichzeitig eine Wertschöpfung für die Hansestadt Lübeck erzielt wird. Für diese Materialien werden Einnahmen erzielt, während nicht wiederverwertbare Teile gemäßchsten Umweltstandards recycelt oder entsorgt werden.

Darüber hinaus gewährleistet der Dienstleister höchste Sicherheitsmaßnahmen, indem
Speichermedien und Datenträger sicher gelöscht und datenschutzkonform vernichtet
werden.

Durch diese Zusammenarbeit werden Ressourcenschonung, Klimaschutz und Datenschutz in Einklang gebracht, ohne Abstriche bei der Qualität oder Professionalität des IT-Betriebs zu machen.

 

 

r die städtischen Gesellschaften und die EBL kann zusammengefasst festgehalten werden, dass refurbished Geräte z.T. beschafft werden, aber überwiegend auf Neugeräte zurückgegriffen wird.

 

 

Folgende Gründe wurden u.a. aufgeführt als Argumente für Neugeräte:

 Software- und Sicherheitsupdates ggf. nicht mehr möglich

 Ausschluss von Schadsoftware nicht gewährleistet

 Akkulaufzeit verkürzt Nutzungsdauer im Vergleich zur Neubeschaffung

 Preisunterschied zu gering

 Garantieverlängerungen ggf. seltener möglich

 refurbished Geräte nicht kompatibel mit neuesten technischen Anlagen

 langlebige Nutzung und Reparatur vorhandener Geräte

 

 

 

 

 


Anlagen


 

Stammbaum:
VO/2025/14127   Juleka Schulte-Ostermann (GAL) u. Andreas Müller (Die Linke), Anfrage gem. §16 GO: Öffentliche Beschaffung von Smartphones, Computern, Laptops und Tablets   Geschäftstelle LINKE & GAL   Anfrage
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